HELIX - Sie werden uns ersetzen

Roman

»›Helix‹ ist ein Pageturner. Wer Thriller mag und sich ein wenig für Wissenschaft interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei.« Deutschlandfunk »Auslese kompakt«

Sie sind perfekt. Sie sind außer Kontrolle. Sie werden dich ersetzen!
Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Herzen ein seltsames Zeichen gefunden – von Bakterien verursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mitarbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutzpflanzen und –tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg an eine Kinderwunschklinik in Kalifornien. Der Arzt erzählt ihnen von einem inoffiziellen Forschungsprogramm, das über hundert »sonderbegabter« Kinder hervorgebracht hat. Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen überall auf der Welt hin …

»Große Fragen, großes Kino.« ZEIT Wissen
»Diesmal geht es um Gentechnik, und wieder überkommt einen beim Lesen das pure Grauen …« NDR Kultur

Lesen Sie auch den aktuellen Thriller von Marc Elsberg: °C - Celsius! Ein Klimathriller, der alles auf den Kopf stellt.

Außerdem erhältlich:
BLACKOUT. Morgen ist es zu spät. Auch als Premiumausgabe – mit einer exklusiven Kurzgeschichte von Marc Elsberg und weiteren Extras!
ZERO. Sie wissen, was du tust.
GIER. Wie weit würdest du gehen?
Der Fall des Präsidenten

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Leserstimmen

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  • Erste Hälfte super spannend, zweite Hälfte dreht sich im Kreis

    Von: Jenny Datum: 15. November 2016

    Rezension:
    Zu Beginn verfolgt das Buch mit der Untersuchung zum Tod des US-Außenministers, der Entdeckung von resistentem Mais, dem ungewöhnlichen Angebot einer Kinderwunschklinik und dem Verschwinden einer jungen MIT-Studentin vier verschiedene Handlungsstränge, die noch keinerlei Verbindung zueinander haben. Dabei wird ein Handlungsstrang jedoch nicht immer von derselben Person erzählt, sondern wechselseitig aus den Perspektiven, die gerade gewinnbringend für den Verlauf sind. Beispielsweise berichtet manchmal Jessica, Mitarbeiterin des Sicherheitsstabs im Weißen Haus, von neuen Erkenntnissen zum Tod des Außenministers, manchmal aber auch Jaylen, ein FBI-Beamter. Der resistente Mais wird vom Wissenschaftler Jegor untersucht, aber er bekommt mit Gordon bald kompetente Hilfe an die Hand und im Hauptsitz des Chemiekonzerns zerbrechen sich die Personen rund um Vorstandschef Helge den Kopf über die Befunde. Helen und Greg berichten abwechselnd von ihrem Besuch bei der Klinik und die verschwundene Studentin, Jill, lernt der Leser zuerst durch ihren Leibwächter Jim und ihre Mutter Hannah kennen.
    Anfangs ist es noch relativ einfach, den unterschiedlichen Handlungssträngen und Perspektiven zu folgen. Die vier Teile der Geschichte sind klar voneinander unterscheidbar und innerhalb eines Handlungsstranges ist es auch gar nicht so wichtig, alle Charaktere im Blick zu haben, da beispielsweise die Vertreter der amerikanischen Dienste CIA, FBI, Homeland Security etc., die den Tod ihres Außenministers untersuchen, ohnehin immer nur gemeinsam auftreten. Je mehr die Handlungsstränge miteinander verschmelzen, desto komplizierter wird es jedoch, den Überblick zu behalten, wer denn jetzt wie viel wovon weiß. Als nicht mehr jede Figur an ihrem eigenen Problem herumexperimentiert, sondern auch Informationen von anderen Stellen bekommt, war es nicht mehr so leicht, dem Informationsfluss zu folgen. Gerade die Tatsache, dass jeder unterschiedliche Details erfährt, an anderen Stellen belogen wird und sich selbst seine eigene mehr falsche als richtige Geschichte zusammen bastelt, war irgendwann sehr verwirrend. Mehr als einmal hat mich die Überraschung eines Charakters überrascht, weil ich der festen Überzeugung war, er wäre korrekt informiert gewesen. Dabei war es dann auch nicht hilfreich, dass bis zum Schluss ständig noch neue Perspektiven eingeführt wurden und gefühlt die Hälfte der Vornamen mit J anfangen, sodass ich manchmal nicht wusste, ob die Person nicht doch schon mal vorgekommen ist. Neben den oben bereits erwähnten Namen (Jessica, Jaylen, Jegor, Jill und Jim) gibt es nämlich beispielsweise noch zwei Jacks, Jason, June, Jelena, Justine ...

    Neben der Verwirrung darüber, welcher Charaktere über welche Dinge informiert ist, hat das Verschmelzen der unterschiedlichen Handlungsstränge aber auch noch die rapide Abnahme der Spannung zur Folge. Normalerweise hätte ich das erleuchtende Verständnis der letzten Zusammenhänge und den damit verbundenen Höhepunkt der Spannung am Ende des Buches erwartet. Stattdessen ist schon kurz vor der Mitte des Buches so gut wie alles klar – und das nicht nur dem Leser, sondern auch den Charakteren. Es gilt noch, verschwundene Personen zu finden und die Menschheit zu retten, aber außer dass sich die verschiedenen Figuren und Interessensgruppen dabei gegenseitig im Weg stehen, passiert nicht mehr viel. Die für mich viel spannendere Frage, wie genau alles zusammen hängt und wer dahinter steckt, ist nach der Hälfte des Buches beantwortet.
    Ab diesem Zeitpunkt ist jedoch nicht nur die Spannung verschwunden, auch die Geschwindigkeit der Geschichte verebbt. Es gibt Reibereien und Handgreiflichkeiten, die jedoch letztlich zu nichts führen und immer wieder am Ausgangspunkt enden. Alle Parteien sind und bleiben sich gegenseitig unsympathisch. Und die sich im Kreis drehenden ethischen Diskussionen zur Forschung an Embryonen, zur Manipulation von Genen und zur Gentechnik im Allgemeinen sind alle schon aus der Realität aus den Medien bekannt. Ich kann durchaus verstehen, dass Wissenschaftler auf eigene Faust unter dem Radar fliegend Experimente durchführen, denn die ethischen Debatten werden wohl niemals einen Konsens erzielen. Das tun sie im echten Leben nicht, im Buch werden aber leider auch keine neuen Ansätze geliefert. Einzig die im Buch mit einbezogene Sichtweise der „sonderbegabten“ Kinder bringt etwas frischen Wind in die Angelegenheit.

    Nichtsdestotrotz hat mir die Idee des Buches sehr gefallen. Es regt zum Nachdenken darüber an, wie es in der Realität wohl mit solchen „privaten Forschungsprogrammen“ steht und ob wir in unserer Leistungsgesellschaft mit „den besten Voraussetzungen“ nicht einige essentielle Punkte übersehen. Die zahlreichen Exkurse in die Biologie und die Gentechnik, die das Buch in diesem Zusammenhang vornimmt, waren mir anfangs zwar aus der Schule bekannt, im weiteren Verlauf aber durchaus spannend. Die Entwicklungen, Eingriffe und Veränderungen, die der Autor beschreibt, sind alle gut begründet und die Erklärungen gehen auf der wissenschaftlichen Ebene weit genug in die Tiefe, um die Geschichte erschreckend realistisch erscheinen zu lassen.

    Fazit:
    Die Idee des Buches ist interessant und wirkt erschreckend realitätsnah. Die Exkurse in Biologie und Gentechnik zur Erklärung der wissenschaftlichen Entwicklung haben mir gefallen. Zu Beginn ist die Geschichte außerdem spannend und die vier Handlungsstränge werden schnell vorangetrieben. Durch den ständigen Wechsel der Perspektiven ist die Entwicklung der Handlung sehr dynamisch und packend. Den Höhepunkt erreicht das Buch allerdings schon kurz vor der Mitte, als alle Stränge zusammenlaufen und die Hintergründe offenbart werden. Ab dem Zeitpunkt drehen sich viele Dinge wie ethische Diskussionen und Reibereien nur noch im Kreis. Außerdem treffen die Charaktere in unterschiedlichen Konstellationen aufeinander, erfahren verschiedene wahre wie gelogene Details und spinnen sich daraus eigene Geschichten zusammen, sodass ich bald den Überblick verloren habe, wer wie viel wovon wusste und wen schon mal getroffen hatte. Insgesamt hat mich die erste Hälfte des Buches begeistert und die zweite Hälfte enttäuscht, sodass ich an „Helix – Sie werden uns ersetzen“ drei Schreibfedern vergebe.

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  • Nicht gelungen

    Von: Mila Albrecht Datum: 15. November 2016

    In einer nicht gar so fernen Zukunft, oder mag es gar die Gegenwart sein? Der Kinderwunsch ist da, aber es will nicht so richtig klappen. Was tun? Welche Möglichkeiten hat man? Jetzt stelle man sich vor in eben genau dieser Situation zu stecken und während deiner Recherchen tritt jemand an dich heran und berichtet dir von einer Biotechnologiefirma die dir aus deinem Dilemma helfen kann. Doch damit nicht genug, dass dir zu deinem Wunschkind verholfen werden soll – nein – du kannst es auch ganz nach deinen Wünschen designen! Geschlecht, Aussehen und Hirn…alles ist am Computer wählbar. Helen und Greg haben diese Chance…

    Das Buch beginnt mit dem plötzlichen Zusammenbruch und Tod des US-Außenministers durch eine seltsame Virusinfektion während der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Erwähnung der deutschen Kanzlerin lässt den Schluß zu, dass wir uns zeitlich irgendwo im Jetzt befinden. Während die amerikanische Präsidentin zeigt, was Herr Elsberg von der blonden Föntolle da drüben hält ^^

    Die Perspektive wechselt häufig und es gibt nicht DEN einen Hauptcharakter. Das Buch folgt verschiedenen Handlungssträngen, die natürlich irgendwo zusammenlaufen aber eine direkte Identifikation mit den Figuren erschweren. Eben sind wir noch in München, dann wechselt das Geschehen z.B. nach Tansania oder Indien. Das ist für die Geschichte zwar wichtig und ich kann der Storyline auch gut folgen, aber andere mag das irritieren oder gar nerven.

    Jedenfalls reisen Helen und Greg nach San Diego um sich ihr Wunschkind zu designen, während in anderen Regionen der Welt Nutztiere und Pflanzen auftauchen die eigentlich nicht existieren dürften und sich als hochspezialisierte Gentechnik herausstellen, die dem gegenwärtigen Kenntnisstand um Jahre voraus zu sein scheint. Vor Ort werden dann bereits erfolgreich „gezüchtete“ Kinder beschrieben und der Vergleich mit den „X-Men“ drängt sich förmlich auf, da diese auch tatsächlich spöttisch erwähnt werden – besonders, da diese Kinder später auch wirklich übertriebene Fähigkeiten und „Superspeed“ haben… Eines dieser Kinder verschwindet dann auch passender Weise und seltsame Ereignisse nehmen ihren Lauf

    Meinung:
    Das ist auch so ein Kritikpunkt…das Buch weiss nicht so recht was es sein will. Sci-Fi…Technothriller (dafür mMn. zu langatmig). Es wird auf jeden Fall mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Gentechnik gezeigt und ein sehr überspitztes und negatives Zukunftsbild gezeichnet. Es wurde sicherlich gut recherchiert, aber dennoch ist das alles…ja wie soll ich sagen…sehr weit weg. Es tangiert mich nicht so, als dass ich mir jetzt wirklich als Leser Sorgen machen würde. Genau so wenig wie bei den X-Men. Da wurde übertrieben…
    Ja, der Autor will uns mit der Nase auf die Gefahren einer Zwei-Klassen-Gesellschaft stoßen, wenn wir normalen zum alten Eisen gehören und die Welt den ach so klugen Designerkindern gehört. Das hat Gattaca vor Jahren besser gemacht…

    …und dann der Schreibstil. Dem kann ich persönlich nicht so viel abgewinnen. Ich schreibe mir wie der Mund gewachsen ist – das ist ein persönlicher Blog und keine literarische Wunderwelt für die ihr auch noch Geld bezahlt, aber einige der Satzkonstrukte in diesem Buch lassen mich nur mit den Zähnen knirschen…

    Was bitte ist eine „völlig devastierte junge Frau“ ??? Ich meine, mir ist klar was der Autor sagen wollte…aber im deutschen? Gibt es devastiert? ich könnte jetzt googeln…aber ich vertraue meinem Bauchgefühl. Oder an anderer Stelle stand „Aus ihren Stirnporen spürte sie Schweißtropfen quellen“. WTF? Echt jetzt? Also das Lektorat hätte gerne noch einmal Hand anlegen dürfen…

    Fazit:
    Das Buch hat mich leider nicht wirklich gefesselt – ich hatte noch keinen Vorgängerband gelesen und war absolut offen für dieses Buch, aber es konnte mich nicht überzeugen und es war eine Qual mich hier hindurchzuarbeiten. Meine Rezension wäre auch etwas früher erschienen, doch mein zweites Buch vom Randomhouse.Bloggerportal hat mich einfach viel mehr gefesselt.

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  • Hochbrisant, interessant und spannend!!!

    Von: Federzauber Datum: 14. November 2016

    Ein Premierminister wird ermordet. Bei der Obduktion kommt ein sehr merkwürdiger und erschreckender Fund zum Vorschein. An mehreren Orten auf der Welt gedeihen Vieh und Pflanzen außerordentlich und ungewöhnlich gut. Ein Paar mit großem Kinderwunsch wird ein besonderes Angebot gemacht.

    Merkwürdige Vorkommnisse tauchen weltweit auf. Geheimagent, Politiker und Wissenschaftler, machen sich auf der Suche nach dem Grund dieser ungewöhnlichen Ereignisse.

    Ein Wissenschafts-Thriller, mit hoch brisanten Thema. Es geht um Genmanipulation in jeglicher Form, wie weit es weltweit schon verbreitet ist und welche Auswirkungen es auf der Welt und die Menschheit haben könnte.

    Sehr gut recherchiert, schafft der Autor das Thema sehr gut rüber zu bringen und ein Gefühl damit zu geben wie weit entwickelt die Wissenschaft wahrscheinlich schon ist, ohne es der Öffentlichkeit zu offenbaren.
    Er schafft es den Leser zum Nachdenken zu bringen, zu recherchieren und darüber zu reflektieren.

    Die Geschichte nimmt im Laufe des Buches immer mehr an Fahrt an, wird rasanter und actionreicher.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Weil es etwas in mir ausgelöst hat, mich auch während meine Lesepausen beschäftigt hat und ich mit anderen Menschen, um mich herum Gespräche darüber führen wollte.

    Mich konnte der Lauf der Geschichte sehr überzeugend. Es war utopisch und doch sehr authentisch und realistisch dargestellt. so dass die Gegebenheiten auch tatsächlich so passieren könnten.
    Ebenso fand ich es sehr gut nicht nur ein Blickpunkt der Genmanipulation zu bekommen, sondern der Fokus setzt sich auf verschiedene Gebiete, wie die Genmanipulation auf Pflanzen, Tiere und auch auf Menschen.

    Ein Buch, dass ich sehr empfehlen kann, wenn man sein Horizont für brisante Themen öffnen möchte und sich Gedanken auf die Zukunft der Welt macht.

    Note: 4,5/5

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  • Wenig wendungsreich, aber dennoch spannend

    Von: Flaventus Datum: 14. November 2016

    Der US-Außenminister stirbt. Bei seiner Obduktion wird etwas unheimliches festgestellt. Die US-Regierung gründet eine Task-Force, die die Hintergründe erforscht.

    Die Tochter einer wohlhabenden Familie verschwindet spurlos und hinterlässt eine merkwürdige Spur aus Finanztransaktionen.

    Ein Ehepaar wünscht sich ein Kind und entscheidet sich für eine künstliche Befruchtung. Das Institut, in dem sie gedenken, dies durchführen zu lassen, möchte ihnen scheinbare Wunderkinder zeigen und stellt das Paar vor eine moralisch zweifelhafte Entscheidung.

    Ein Großkonzern entdeckt Maispflanzen auf dem afrikanischen Kontinent, die extrem robust zu sein scheinen. Nur ein Feld trotzt den unwirtlichen Bedingungen, die andere Pflanzen benachbarter Felder dahinraffen. Was steckt dahinter?

    Werden in den meisten Büchern zwei oder maximal drei Handlungsstränge gebildet, die ineinandergreifen, existieren in Helix gleich mehrere, die zuerst parallel und unabhängig voneinander ablaufen. Dabei bilden sich im Verlauf neue Handlungsstränge, während andere miteinander verschmelzen.

    Das klingt nach einem komplizierten Konstrukt diverser Handlungen, die ineinandergreifen. Aber schlussendlich klingt es komplizierter als es sich dann liest. Hinzu kommt eine recht feingliedrige Unterteilung des Buchs. In 136 Kapiteln werden die einzelnen Geschichten erzählt. Pro Kapitel wird oftmals der Handlungsort gewechselt. Dadurch behält man als Leser besser die Übersicht.
    Alles in allem muss man ein bisschen am Ball bleiben, um nicht die Übersicht zu verlieren, ohne dass es zu kompliziert wird.

    Trotz aller Komplexität
    kann man der Geschichte erstaunlich gut folgen. Die kleinteiligen Kapitel mögen dafür ein Grund sein, denn beim Lesen sprang ich so recht schnell von einem Schauplatz zum nächsten. Dabei haben die Charaktere meist nachvollziehbar agiert und wurden auch gut beschrieben. Allerdings gab es keinen Protagonisten, der mir ans Herz gewachsen wäre.

    Die Geschichte wartet mit vielen Details rund um die Genetik auf. Als Leser kann man den Erkenntnissen aber dennoch immer folgen, weil die Details dann (glücklicherweise) doch nicht so weit in die Tiefe gehen, dass der Laie nichts mehr versteht.

    Ich hätte mir ein paar mehr Wendungen in den Handlungssträngen gewünscht. Im Grunde genommen ist das gesamte Geschehen mehr oder minder vollständig vorhersehbar. Das ich das Buch dennoch so gut bewerte, ist dem Erzählstil geschuldet. Denn es ist - mal von einigen Längen im Mittelteil abgesehen - immer ein angenehmer Spannungsbogen vorhanden gewesen, der mich zum Weiterlesen motiviert hat.

    Ethik
    Es bleibt nicht aus, dass sich dieses Buch mit den ethischen Fragen der Genetik auseinandersetzt. Dabei werden die Argumente Für und Wider der Gentechnik offenbart. Selbstverständlich werden keine Antworten gegeben. Die muss jeder für sich selbst finden. Die globalen Fragen der gentechnischen Änderungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft werden allerdings an anderer Stelle getroffen. Bzw. wurden schon getroffen.

    In dem Buch wird recht gut dargelegt, was heutzutage schon gemacht wurde und wohin die Reise gehen könnte. Hier hat Elsberg offensichtlich einiges an Recherchearbeit hereingesteckt.

    Einige Ungereimtheiten
    Obwohl das gesamte Grundgerüst recht gut recherchiert zu sein scheint - zumindest macht das auf mich als genetischen Laien den Eindruck - gibt es ein paar Dinge, über die ich gestolpert bin und mich beim Lesen etwas gestört haben.

    Elsberg geht an einigen Stellen darauf ein, dass jemand direkt "Geduzt" wird. Da die Handlung in den USA angesetzt ist, macht das wenig Sinn, da es eine solche direkte Ansprache nicht gibt. Ganz im Gegenteil wird recht oft im Rest der Welt sehr viel direkter eine persönliche Ansprache verwendet.

    Manche Jungautoren (zu denen ich Elsberg sicherlich nicht zähle) lassen ihre Protagonisten recht oft und häufig auf ihren Lippen kauen. Keine Ahnung warum. Dafür lässt Elsberg seine Protagonistin im Inneren kauen.
    "Jessica ließ die Kopfwäsche mit innerem Lippenkauen über sich ergehen." Hä?
    Zum Glück gibt es solche literarische Unarten nicht so oft im Buch. Als Leser stolpert man dafür umso heftiger über solche Stellen, die sich hin und wieder im Buch befinden.

    Das Buch wurde vor den Präsidentschaftswahlen in den USA geschrieben. Elsberg konnte also nicht wissen, dass die USA weiterhin nicht bereit für eine Präsidentin sind. Auch wenn er am Anfang des Buchs ihr einen Namen gegeben hat, so wird sie im Laufe der Geschichte als "die Präsidentin" bezeichnet. Vor allen an den Stellen, in denen sie vermehrt auftritt, stört ihre Namenlosigkeit den Lesefluss.

    Ganz zu Anfang verwandelt sich das Herz des Ministers bei der Obduktion. Wie und warum es das getan hat, wird im Laufe des Buchs leider nicht aufgeklärt.

    Fazit
    Es gibt vieles in diesem Buch, das mich stört. Wenig Wendungen in der Geschichte, kaum Überraschungen. Einige Unstimmigkeiten, die den Lesefluss behindert haben. Dass ich das Buch dennoch empfehlen kann, liegt in dem Schreibstil. Trotz einiger recht blumigen und sinnbefreiten Aussagen, ist dieser weitestgehend packend und spannend. Nur selten gab es Längen, mit denen ich zu kämpfen hatte.

    Glücklicherweise muss man nicht studiert haben, um der Handlung folgen zu können, so dass ich dieses Buch jedem Science-Fiction-Fan ans Herz legen kann.

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  • viel erwartet - wenig bekommen

    Von: Lesetante Datum: 10. November 2016

    Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich das neue Buch von Marc Elsberg vom Bloggerportal zugeschickt bekam, denn die ersten beiden Bücher „Blackout“ und „Zero“ fand ich fantastisch, erschreckend, real und grandios in der Recherche und Idee.

    Nun also „Helix“ – ich erwartete Großes, Überraschendes, reale Fiktion, kurz eine Anknüpfung an die ersten beiden Romane.

    Leider hat Marc Elsberg mit seinem neuen Roman meine Erwartungen so gar nicht erfüllen können, denn:

    Die Story ist nicht neu, auch nicht in der Literatur. Ich habe den gleichen Stoff vor Jahrzehnten schon bei Johannes Marius Simmer („Doch mit den Clowns kamen die Tränen“) gelesen. „Helix“ erinnerte mich sehr an diesen Roman von Simmel, der bei mir die gleiche Wirkung hatte wie Elsbergs „Blackout“.
    Irgendwie wirkt die Geschichte unausgegoren, ja sogar ein bisschen zusammen geschustert. Mir fehlt die Leidenschaft des Erzählens, der Sog, den ich von Elsberg kenne.
    Sicher ist eine Spannungskurve vorhanden und für LeserInnen, die Simmels Buch nicht kennen, ist die Geschichte bestimmt sehr gut, aber mich konnte die angedachte Spannung nicht erreichen.
    Wer ist eigentlich der Hauptpersonencast? Ist es die FBI-Agentin, die Ehefrau mit dem übergroßen Kinderwunsch, die beiden „modernen“ Kinder? Auch das ist mir nicht klar geworden.
    „Moderne“ 10-Jährige, die Helikopter fliegen und ein Staatsoberhaupt entführen – das ist mir zu abstrus und hat mit einem für mich möglichem Szenario nichts zu tun.
    Leider hat mich der neue Roman so gar nicht überzeugt. Ich habe ihn gelesen, aber damit tat ich mich schwer, denn ich wartete bis ungefähr zur Mitte auf den Moment, an dem mich der Autor mit seiner Geschichte kriegt. Von „Blackout“ kannte ich das, dass ich mich in das Buch hinein arbeiten/ -lesen musste, bevor der Funken übersprang. Und er sprang über! In „Helix“ gab es für mich leider einen Funken, insofern auch keine Zündung und das enttäuscht mich, denn ich hatte mir das wirklich gewünscht. Aber der Hälfte las ich das Buch dann nur noch, um es zu lesen. Vieles war vorhersehbar und die Geschichte riss mich überhaupt nicht vom Hocker.

    Leider und das muss ich betonen, denn ich mag die ersten beiden Bücher wirklich sehr, aber es bestätigte sich, was bei „Zero“ schon durchklang, dass es schwer werden würde, an einen Knaller wie „Blackout“ anknüpfen zu können. Ich hätte es mir und Elsberg gewünscht. Vielleicht beim nächsten Roman …

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