gelungenes Buch mit kleinen Fehlern
Von: bumblebeesworld
Datum:
21. April 2017
Zum Inhalt:
In Helix geht es ganz grob gesagt um Gene und Gentechnik.
Im Mittelpunkt stehen dabei verschiedene Sichtweisen auf die Manipulation von Genen an Pflanzen und auch menschlicher Erbinformation, dabei werden sowohl negative als auch positive bzw relativ neutrale Positionen dazu beleuchtet. Die drei größten Akteure sind Jessica, die für die US-Regierung steht, der Konzern Santira, der für die Entwicklung steht sowie Helen und Greg, die als Anwender in Aktion treten.
Die gesamte Haupthandlung findet innerhalb einer Woche statt, an den einzelnen Tage wird voneinander abgetrennt berichtet. Der erste Tag startet dabei direkt mit dem Mord des US-Außenministers, der im Laufe des Buches aufgeklärt werden soll. Später verschwindet noch die Studentin Jill, die bereits mit 15 Jahren am MIT studiert und offenbar ebenfalls in den Fall verwickelt ist. Im Laufe der Zeit kommen dann nach und nach weitere Handlungsstränge dazu, die alle miteinander in Verbindung stehen
Meine Meinung:
Mir ist der Start in dieses Buch nicht leicht gefallen, da er wirklich sehr rasant ist und dadurch, dass es so viele verschiedene Erzählstränge gibt, fiel es mir schwer mich auf einen richtig einzulassen und mich darauf zu konzentrieren, wie die Personen denken und handeln. Es waren wirklich sehr viele Namen, Charaktere und Handlungen, die man alle bedenken und sich merken muss. Zusätzlich verwirrend war die Tatsache, dass zu den vielen unterschiedlichen Personen auch noch viele sehr kurze Kapitel kommen, die teilweise nur ein oder zwei Seiten lang sind und man auf diese Weise immer wieder aus der Geschichte herausgerissen wird und sich erstmal neu hereinfinden muss. Positiv daran war aber, dass jede Person und jede Situation einen eigenen persönlichen Schreibstil hatte, der sie hervorgehoben hat. Auch konnte dadurch, dass die im Grunde gleiche Geschichte zeitgleich aus anderen Perspektiven erzählt wurde, sehr viel Information an den Leser weitergegeben werden, obwohl die gesamte Handlung ja innerhalb von nur einer Woche passiert ist.
Was mir auch etwas schwer gefallen ist, war der ganze für mich fast schon pseudowissenschaftliche Kram, der versucht wurde, dem Leser zu erklären. Dabei sind sehr viele Fachbegriffe gefallen, die man alle verarbeiten und sich teilweise auch über eine längere Zeit merken musste, um weitere Informationen zu verstehen. An dieser Stelle hat sich damit Science Fiction mit real teilweise schon möglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen vermischt. Was einem im wirklichen Leben noch total unrealistisch und unwirklich vorkommt, kann allerdings tatsächlich schon bald die Realität sein.
Was mich auch gestört hat, ist die Tatsache dass Linda, die ebenfalls im Laufe der Handlung auftaucht, zwischendurch auf einmal Lisa heißt, wo ich mich frage wie solche Fehler passieren können.
------------------------------------------------------Spoilerwarnung----------------------------------------------------------
Ich persönlich fand die Art und Weise wie Helen manchmal gehandelt hat, nicht immer glaubwürdig. Obwohl sie gesehen hat, was die genmanipulierten Kinder anstellen können und wie unberechenbar sie manchmal sind, versucht sie alles, um ihre gerade erst eingesetzten Eizellen, bei denen immer noch nicht klar ist, ob sie sich überhaupt entwickeln, zu schützen. Sie flieht vor der Regierung und sogar vor ihrem eigenen Mann, mit dem sie ja die Entscheidung für ihre Kinder erst getroffen hat.
Mir hat aber der Begriff "hochgezüchtete Kinder", der im Buch ebenfalls fällt, wiederum sehr gut gefallen, da klar wird, dass nicht jeder diese Genmanipulation befürwortet. Das zeigt auch den perfekten Vergleich zur Realität, da auch in unserer Gesellschaft viele die genmanipulierten Lebensmittel ablehnen, obwohl daran nicht einmal Menschen beteiligt sind.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Insgesamt und abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch eigentlich ganz gut gefallen hat, auch wenn es einige kleinere und größere Kritikpunkte gegeben hat, konnte man es sehr schön und flüssig lesen. Die Handlung ist soweit logisch und auch spannend geschrieben und auch das Thema wird uns alle bestimmt schon bald mehr umgeben als und vielleicht lieb ist. Ich gebe dem Buch gute 3 von 5 Sternen, man kann es gut lesen, es ist aber kein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen würde.
Details zum Buch:
Titel - Helix
Autor - Marc Elsberg
Verlag - blanvalet
Preis - 22,99€
Seitenzahl - 648 Seiten