Rezension Helix | Marc Elsberg
Von: Laura Medienmädchen
Datum:
6. März 2017
Ein paar Worte zum Inhalt
Als der US-Außenminister stirbt, überschlagen sich die Ereignisse: Jessica soll mit ihrem Team in dem plötzlichen Todesfall ermitteln und stößt auf ein Bakterium, das eigentlich gar nicht existieren dürfte. Ähnliches betrifft Nutzpflanzen und -tiere auf der ganzen Welt. Gleichzeitig wollen sich Helen und Greg den Kinderwunsch erfüllen und werden eingeladen, ein geheimes Forschungsprogramm kennenzulernen.
Kurz: Lasst uns Mäuschen spielen im Weißen Haus, in einer hochbrisanten Forschungseinrichtung und im privaten Schlafzimmer!
Wie ein Blockbuster!
Auch Helix konnte mich wieder vollends überzeugen und es fiel mir dementsprechend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Wieder gibt es eine Fülle an Perspektiven, Handlungssträngen und Motiven, die um das große Thema des Buches kreisen: Gentechnik.
Diese durchdringt bekanntlich viele unserer Lebensbereiche – von der Lebensmittel- über die Textilindustrie bis hin zur Medizin (sehr anschaulich: hier).
Ich muss gestehen, nicht nur die Diskussionen im Ethikunterricht um Genmanipulationen und die Zukunft der Wissenschaft sind mir da im Kopf geblieben, sondern ich klicke auch heute noch jeden Artikel an, der sich mit den Themen beschäftigt, denn ich finde die Möglichkeiten und Zusammenhänge unglaublich spannend – und gruselig. Damit konnte Helix mich schon vor Erscheinen triggern, auch wenn man natürlich unterstreichen muss, dass vieles davon bislang noch weitergedichtete Fiktion ist.
Umso schockierter war ich, als ich dann feststellen musste, dass die CRISPR/cas9- Gentechnikmethode, um die es sich auch im Buch dreht, ja wirklich 2012 veröffentlicht wurde. Das ist dann auch der Punkt, der Helix an so vielen Stellen unglaublich spannend und beängstigend macht, sodass die Seiten verfliegen.
Brisante Fragen und spannende Unterhaltung
Natürlich war es clever, das Setting ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu verlegen: in die USA. Wo die Ethikkommission zwar auch scharf kritisiert, was für Machenschaften da getrieben werden, aber die Klagen im Grunde nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind.
Die wohl spannendste Frage stellt das Buch, als es darum geht, ob der Mensch sich mit dem Herumexperimentieren am menschlichen Genom nicht selbst abschafft.
Zu den mitunter unsympathischen Charakteren wahrt man während des Lesens die ganze Zeit Distanz – ein Umstand, der mich nicht sonderlich gestört hat, da ich nicht erpicht war, Freunde für’s Leben zu finden.
Auch wenn es diesmal etwas länger dauerte, bis ich vollends von der Geschichte gefesselt war, hat mich die Entwicklung der Handlung wieder sehr begeistert. Ich denke, der fahle Beigeschmack, den man da mitunter hat, ist genauso gewollt. Das Ende ist gewohnt actionreich und hat mich sehr überrascht – und das letzte Kapitel sorgt quasi dafür, dass man das Buch nicht so schnell vergisst.
Mein Fazit
Ganz klare Leseempfehlung von meiner Seite! Wenn ihr Thriller mit außergewöhnlichen Themen mögt (und zum Beispiel Black Mirror guckt), dann wird euch Helix bestimmt sehr gut unterhalten.